Wie reise ich ökonomisch, ökologisch und sozialverträglich am besten?

Welche Relevanz hat Tourismus mit den UN-Nachhaltigkeitszielen, der SDG´S?
Reisen bildet, fördert und verbindet. Das Herzstück in der Conscious Tourism Group ist das SDG 17:
Partnerschaften zur Erreichung der Ziele. Wie nachhaltiger Tourismus beim Reisen zu den anderen 16 Zielen direkt oder indirekt beitragt, will ich in diesem Blog aufzeigen.

Auf soziale Aspekte im Tourismus achten.

Durch verantwortungsvollen Tourismus können lokale Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden und zudem faire Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung aller Geschlechter gefördert werden. Außerdem ist nachhaltiger Tourismus von einer regionalen Wertschöpfungskette und einem stärkeren Miteinbeziehen des Umfeldes und der Bevölkerung vor Ort geprägt.

SDG Relevanz:

  • Armut in jeder Form und überall beenden (SDG 1)
  • Geschlechtergerechtigkeit (SDG 5)
  • Menschenwürdiges Arbeits- und Wirtschaftswachstum (SDG 8)
  • Weniger Ungleichheiten (SDG 10)
Sich bewusst für saisonale und regionale Speisen in Bioqualität entscheiden.

Ein Beispiel ist Slow Food: Es steht für naturbelassene Lebensmittel, gewonnen aus traditioneller Herstellung. Generell gilt: Unterkünften und Restaurants den Vorzug geben, die mit Zutaten aus dem eigenen Garten ein schmackhaftes Gericht zaubern und von regionalen LandwirtInnen bzw. LieferantInnen am besten in Bioqualität beliefert werden.

SDG Relevanz:

  • Kein Hunger, Lebensmittel sind wertvoll (SDG 2)
Einen nachhaltigen Reiseveranstalter wählen.

Folgende Fragen kann man sich dazu vorab bei der Auswahl eines Reiseveranstalters stellen: Welche Firmenphilosophie hat das Unternehmen (Corporate Social Responsibility)? Welche Maßnahmen werden getroffen, um eine möglichst hohe Wertschöpfung im Reiseland zu generieren? Devisen und Steuereinnahmen des Tourismussektors können in die Gesundheitsversorgung oder in das Bildungssystem reinvestiert werden, indem der Reiseveranstalter vor Ort lokale Projekte, NGOs etc. unterstützt.

Ein Beispiel: Das Forum Anders Reisen ist ein Reiseveranstalterverband mit mehr als 100 Mitgliedern,
die bei Ihren Leistungen sowohl die Natur als auch die ethische und soziale Gerechtigkeit berücksichtigen.  Der Link zum Kriterienkatalog des Forum Anders Reisen ist hier zu finden.
Achten Sie auch auf das TourCert-Siegel oder das Österreichische Umweltzeichen. Besonders empfehlenswert ist die Broschüre der Naturfreunde Internationale: Wegweiser durch den Labeldschungel.

SDG Relevanz:

  • Gesundheit und Wohlergehen (SDG 3)
  • Hochwertige Bildung (SDG 4)
  • Nachhaltiger Konsum und Produktion (SDG 12)
Unnötigen Wasserverbrauch meiden.

Den stärksten Wasserverbrauch haben Hotels mit großzügig angelegten Poollandschaften, ausgedehnten Grünanlagen und Golfplätzen. Nutzen Sie vor allem in trockenen Gegenden das Meer zur Abkühlung und bestehen Sie bei der Buchung nicht auf Hotels mit Pool. Bevorzugen Sie Hotels, die über moderne Technologie zur Senkung des Wasserverbrauches, des Stromverbrauches, eine sparsame Heizung etc. verfügen.

SDG Relevanz:

  • Sauberes Wasser (SDG 6)
  • Bezahlbare und saubere Energie (SDG 7)
CO 2 : Vermeiden – Reduzieren – Kompensieren.

Wählen Sie Regionen, die leicht mit der Bahn erreichbar sind oder greifen Sie auf Fernbusnetze zurück. Ein Beispiel sind hier die „Alpine Pearls“: Mehr als 20 Urlaubsorte in fünf Alpenländern, die auf umweltfreundliche Mobilitätslösungen setzen. Auch beim Projekt „Transdanube.Pearls“ wird eine volle Mobilitätsgarantie ohne eigenes Auto angestrebt. Auf Carsharing-Angebote kann zurückgegriffen werden, wenn öffentlich schlecht angebundene Orte besucht werden. Einige Regionen in Österreich bieten für den letzten Kilometer diverse Mobilitätsangebote. Eine kleine Auflistung finden Sie hier.

(Reise-Inspirationen Dez. 2020, Link erst einfügen)!!!!!!!!!!!

Falls es keine öffentlichen oder klimaschonenden Möglichkeiten der Anreise gibt, besteht die Möglichkeit, die entstandenen CO2 Emissionen bei einem Kompensation Anbieter auszugleichen. Hier gilt die Faustregel: Vermeiden – Reduzieren – Kompensieren. Wählen Sie eine Destination aus, die viel in Nachhaltigkeit investiert. Oslo ist 2019 beispielsweise zur „European Green Capital“ gewählt worden. Vor Ort können Sie sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln, per Fahrrad oder mit dem Elektromobil fortbewegen. Erkunden Sie die Landschaft auf Schusters Rappen, denn wie Goethe schon sagte:  Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.

SDG Relevanz:

  • Industrie, Innovation, Infrastruktur (SDG 9)
  • Nachhaltige Städte und Gemeinden (SDG 11)
  • Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels (SDG 13)
Achtsamer und wertschätzender Umgang mit Menschen vor Ort.

Begegnen Sie der Bevölkerung mit Offenheit, Neugierde, Toleranz, Respekt und passen Sie sich den landestypischen Sitten an. Je mehr Sie über Land und Leute in Erfahrung bringen, desto mehr erleben Sie auf ihrer Reise. Mit dieser Einstellung verwandeln sich Menschen aus fremden Kulturen, von Fotoobjekten zu Bekannten mit einer individuellen Lebensgeschichte, an die Sie sich gerne zurückerinnern werden. Achten Sie das Leben am Land und im Wasser. Streichen Sie Delfinarien von Ihrer Besuchsliste, vermeiden Sie Fotos mit exotischen und bedrohten Tierarten. Sehr zu empfehlen ist in diesem Zusammenhang die Broschüre „Fair Reisen“ von Brot für die Welt.

SDG Relevanz:

  • Leben im Wasser (SDG 14)
  • Leben am Land (SDG 15)
  • Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen (SDG 16)

 

Die Conscious Tourism Group ist sich der enormen
gesellschaftlichen Verantwortung und Bedeutung der
SDG´s bewusst und wirtschaftet nach besten Wissen
und Gewissen nach ihren Grundsätzen.

 

Anna Kodek

Anna Kodek

Der Dalai Lama sagt: „Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist.“ Ich möchte in den Menschen das Bedürfnis wecken, nachhaltiger zu vereisen, und aufzeigen, dass eine nachhaltige Tourismusentwicklung eine Win-win Situation für die Reisenden und die lokale Bevölkerung und Wirtschaft darstellt.

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